Verhütung für den Mann

In unserer Gesellschaft liegt die Verantwortung für Verhütung oftmals bei Frauen. Dabei ist es längst keine Frauensache mehr, eine ungewollte Schwangerschaft zu vermeiden, zu der bekanntermaßen immer zwei gehören. Verhütung für den Mann wird immer wichtiger.

Allein die Tatsache, dass das fruchtbare Zeitfenster der Frau im Zyklus maximal 18 Stunden im Zyklus beträgt, während Männer mit der durchgehenden Produktion von Spermien jeden Tag fruchtbar sind, lässt einen anderen Blickwinkel auf das Thema „Verhütung für den Mann“ zu. In Kombination dieser beiden Kriterien kommen wir im Zyklus übrigens auf eine gemeinsame Fruchtbarkeit von maximal sieben Tagen im weiblichen Zyklus.

Höchste Zeit also, sich diese wissenschaftlich belegten Fakten zunutze zu machen und die Notwendigkeit zu hinterfragen, ob die Frau ihren Körper wirklich täglich durch künstliche Hormone oder Kupfer belasten muss. Wenn Deine Antwort auf diese Frage bereits “nein” lautet, bist Du hier genau richtig:

In diesem Artikel erfährst Du, welche Verhütungsmethoden für den Mann es gibt, welche davon wirklich sicher sind und von welchen Du besser Abstand nimmst, wenn Dir eine hohe Verhütungssicherheit wichtig ist. Außerdem gehen wir auf die Aspekte der Nebenwirkungen ein und stellen Dir zusätzlich eine Möglichkeit der gemeinsamen Verhütung vor.

Verhütung für den Mann - diese sicheren Möglichkeiten gibt es:

Während es für Frauen eine Vielzahl an bekannten Verhütungsmitteln gibt, stehen Dir bei der männlichen Verhütung nur zwei sichere Methoden zur Verfügung:

  • Das Kondom (Barrieremethode)
  • Die Vasektomie (Operative Maßnahme

Das Kondom

Das Kondom ist das beliebteste Verhütungsmittel der Deutschen, wie eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aus dem Jahr 2023 zeigt. Erstmals überholte das Kondom sogar die Antibabypille, die bis zu diesem Zeitpunkt an der Spitze stand.

Das Kondom ist die bekannteste und meistverwendete Verhütungsmethode für Männer und besteht in der Regel aus Latex. Es gibt aber auch Kondome aus Kunststoff, die eine geeignete Alternative für Menschen mit Latexallergien bieten. Vor dem Geschlechtsverkehr werden sie über den erigierten Penis gestülpt und verhindern, dass Sperma in die Vagina gelangt. Ein wesentlicher Vorteil von Kondomen im Vergleich zu anderen Verhütungsmitteln ist der Schutz vor Geschlechtskrankheiten.

Wenn sie richtig angewendet werden, sind Kondome ziemlich sicher, denn sie weisen einen Pearl Index von zwei auf. Der Pearl Index ist eine Maßeinheit, die die Sicherheit einer Verhütungsmethode angibt. Dabei sagt er aus, wie viele von 100 Anwender*innen im Laufe eines Jahres trotz dieser Verhütungsmethode schwanger wurden. Ein niedriger Pearl Index bedeutet somit eine höhere Sicherheit.

Um die maximale Sicherheit zu gewährleisten, ist es jedoch wichtig, das Kondom während des gesamten Geschlechtsverkehrs zu tragen und die richtige Größe zu wählen. Die Lagerung von Kondomen ist ebenfalls entscheidend: Sie sollten nicht Wärme oder direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden, einschließlich Körperwärme und Reibung, die in der Hosentasche oder im Portemonnaie entstehen können. Zudem ist es wichtig, das Haltbarkeitsdatum zu beachten und auf eine unbeschädigte Verpackung zu achten, um die Wirksamkeit des Kondoms zu gewährleisten.

Die Vasektomie

Die Vasektomie ist eine langfristige Verhütungsmethode, die insbesondere für Männer ohne Kinderwunsch oder mit abgeschlossener Familienplanung geeignet ist. Es gibt verschiedene Methoden, um den operativen Eingriff durchzuführen: Oft wird ein kleiner Schnitt im Hodensack gemacht, um die Samenleiter zu durchtrennen und die Enden zu verschließen, sodass der Hoden zwar weiterhin Samen produziert, diese jedoch nicht im Ejakulat nachweisbar sind. Weder die Libido noch die Potenz werden durch den Eingriff beeinträchtigt, obwohl dies ein weit verbreitetes Vorurteil über den Eingriff darstellt. Die Vasektomie ist erst nach einigen Wochen wirksam, daher muss während dieser Zeit weiterhin auf andere Verhütungsmittel zurückgegriffen werden.

Im Vergleich zur Sterilisation bei Frauen ist die Vasektomie deutlich unkomplizierter und risikoärmer. Obwohl sie im Allgemeinen als nicht reversibles Verfahren gilt, kann sie in ca. 60 – 95 % der Fälle rückgängig gemacht werden. Die Sicherheit wird zwar durch einen sehr niedrigen Pearl Index von 0,05 gewährleistet, jedoch ist die Reversibilität nicht garantiert, weshalb jungen Männern oft von dieser Methode abgeraten wird.

Davon solltest Du besser die Finger lassen:

Coitus Inteurrptus

Der Coitus interruptus, auch bekannt als “Aufpassen” oder “Rückzieher”, ist eine unsichere Methode der Verhütung, bei der der Mann seinen Penis vor dem Samenerguss aus der Vagina zieht. Obwohl die Rausziehmethode einfach anzuwenden ist und keine Vorbereitung oder Hilfsmittel benötigt, ist trotzdem ein hohes Maß an Selbstkontrolle erforderlich. Generell bietet die Methode keine ausreichende Sicherheit, da Samenflüssigkeit, zum Beispiel in Form des Lusttropfens, auch schon vor dem Höhepunkt austreten kann. Auch ein Samenerguss unmittelbar vor dem Vaginaeingang kann zu einer Schwangerschaft führen. Die Anwendersicherheit bei Coitus interruptus beträgt 22 – das bedeutet, bei typischer Anwendung wird mehr als jede 5. Frau unter Anwendung dieser Methode schwanger.

Die Pille für den Mann

Bisher ist die sogenannte “Pille für den Mann” noch nicht erhältlich. Trotz zahlreicher Studien, die verschiedene Möglichkeiten einer hormonellen Verhütung für Männer untersucht haben, konnte keines der getesteten Verhütungsmittel die erforderlichen Kriterien für eine Zulassung erfüllen.

Die Pille für den Mann soll die Spermienproduktion durch die Unterdrückung von Hormonen stoppen. Bisherige Studien mit Hormonpräparaten zeigen jedoch die Schwierigkeiten auf: Nebenwirkungen wie Akne, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen und eine veränderte Libido traten bei den Probanden auf, was zu Bedenken hinsichtlich der Zumutbarkeit führte. Einige Studien wurden deshalb sogar abgebrochen. Da die Nebenwirkungen der Antibabypille bei Frauen vergleichbar sind, haben die Studien eine Debatte darüber ausgelöst, ob unterschiedliche Standards hinsichtlich der Zumutbarkeit für Männer und Frauen gelten sollten – es wird argumentiert, dass unter den heutzutage geltenden Zulassungskriterien, die Antibabypille für Frauen wahrscheinlich keine Zulassung erhalten würde.

Die Pille für den Mann stellt somit keine angemessene Lösung dar, sondern überträgt die Probleme und Nebenwirkungen hormoneller Verhütungsmethoden lediglich von der Frau auf den Mann. Dabei gibt es die Möglichkeit einer komplett hormonfreien Verhütung ohne Nebenwirkungen für beiden Partner*innen.

 

Gemeinsame Verhütung mit NFP - sicher, einfach und ohne Nebenwirkungen

Wer nun enttäuscht ist von der fehlenden Auswahl an Verhütungsmethoden für den Mann und Verhütungsmittel mit Nebenwirkungen für die Partnerin weiterhin nicht infrage kommen, für den haben wir eine echte Alternative: Die Natürliche Familienplanung (NFP) mit der symptothermalen Methode.

Im Gegensatz zur Pille oder anderen hormonellen Verhütungsmitteln bietet die symptothermale Methode eine gemeinsame, hormonfreie Möglichkeit der Verhütung. Dabei greift sie weder in Deine gesunden Körpervorgänge, noch in die Deiner Partnerin ein und hat keinerlei Nebenwirkungen.

Anstatt die Last und die potenziellen Risiken einseitig auf eine*n Partner*in zu übertragen, ermöglicht die Methode eine partnerschaftliche und natürliche Herangehensweise, die das Verständnis für den weiblichen Zyklus stärkt und eine gemeinsame Verantwortung hinsichtlich der Verhütung schafft.

Was ist die symptothermale Methode und wie sicher ist sie?

Die symptothermale Methode (STM) wurde erstmals 1965 beschrieben, ist wissenschaftlich mehrfach belegt und sehr gut erforscht. Mithilfe der Methode wird das fruchtbare Zeitfenster Deiner Partnerin präzise und genau bestimmt, sodass ihr an diesen Tagen entweder auf Geschlechtsverkehr verzichten oder zusätzlich mit Kondomen verhüten könnt, während an nicht fruchtbaren Tagen Geschlechtsverkehr sicher ohne weitere Verhütung möglich ist. Mit einem Pearl Index von 0,4 ist die symptothermale Methode sogar genauso sicher wie die Antibabypille, die einen Pearl Index von 0,3 bis 1 aufweist.

Wie funktioniert die symptothermale Methode?

Um herauszufinden, wann die fruchtbaren Tage im Zyklus Deiner Partnerin sind, muss der Eisprung ermittelt werden. Dabei ist zu beachten, dass Spermien in der Lage sind, bis zu fünf Tage im weiblichen Körper zu überleben. Inklusive dieser Überlebensfähigkeit, die der Eizelle selbst, welche nach dem Eisprung maximal 18 Stunden befruchtbar ist, sowie etwas Sicherheitsabschlag kommt man pro Zyklus auf eine sogenannte “gemeinsame Fruchtbarkeit” von maximal sieben Tagen. An allen anderen Tagen ist eine Befruchtung ausgeschlossen.

Achtung, Verwechslungsgefahr: Die zuverlässige Ermittlung der fruchtbaren Tage ist nicht mittels Eisprungrechner, Zykluskalender oder reinen Zyklusapps möglich. Das liegt daran, dass der Eisprung nicht immer am gleichen Tag stattfindet und in jedem Zyklus erneut ermittelt werden muss. Was kompliziert klingt, macht die symptothermale Methode allerdings leicht umsetzbar durch die Beobachtung von zwei unterschiedlicher Körperzeichen.

Die symptothermale Methode wurde Anfang 2024 sogar von der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) in ihrer Leitlinie für Nicht-hormonelle Empfängnisverhütung als einzige und sicherste Methode der natürlichen Familienplanung empfohlen.

Um also den Eisprung zu ermitteln, werden täglich zwei unabhängige Körperzeichen, die sich erwiesenermaßen zyklisch verändern: Die Körperkerntemperatur und der Zervixschleim (eine Art gesunder Ausfluss, den jede Frau hat). Während die Körperkerntemperatur, auch Basaltemperatur genannt, nach dem Eisprung um mindestens 0,2 Grad Celsius ansteigt, verändert sich die Beschaffenheit des Zervixschleims um den Eisprung herum – er wird besser in seiner Qualität, was bedeutet, dass der Zervixschleim klar, glasig und dehnbar wird. Beide Körperzeichen können zuverlässig beobachtet und somit für die Auswertung des Fruchtbarkeitsstatus verwendet werden.

Der Grund für die Veränderungen dieser Körperzeichen sind die weiblichen Hormone, die auch den Eisprung auslösen. Das bedeutet, sie teilen zuverlässig mit, dass der Eisprung naht und wann er sicher vorbei ist. Auf der folgenden Zyklus-Aufzeichnung kannst Du ein Beispiel sehen, wie die Temperatur nach dem Eisprung (hier gelb dargestellt) messbar ansteigt:

Nun hast Du also gelernt, anhand welcher weiblichen Körperzeichen Deine Partnerin und Du erkennen, wann sie im Zyklus fruchtbar ist und wann nicht. Um die symptothermale Methode richtig anwenden zu können gilt es nun, diese beiden Körperzeichen täglich zu beobachten: Traditionell misst die Frau dabei ihre Körperkerntemperatur jeden Morgen drei Minuten lang nach dem Aufstehen und trägt ihren Temperaturwert sowie ihre Zervixschleimbeobachtung in ein Zyklusblatt ein. Anschließend wertet sie ihren Fruchtbarkeitsstatus aus und Ihr könnt jeden Tag beobachten, ob sie heute fruchtbar ist oder nicht.

Der einzige Nachteil ist jedoch, dass der Fruchtbarkeitsstatus manuell ausgewertet werden muss und dabei bestimmte Regeln erlernt und befolgt werden müssen. Wir von trackle haben aber die Lösung!

Welchen Vorteil Euch trackle bietet

trackle ist ein zertifizierter Zykluscomputer, welcher auf dem Regelwerk der symptothermalen Methode basiert und die Anwendung der Methode im Alltag für Euch einfach und digital macht. Das trackle Sensorsystem ist offiziell als Verhütungsmittel zugelassen, genauso wie die Pille oder das Kondom.

Die Anwendung ist sehr einfach: Deine Partnerin trägt den Sensor über Nacht und stellt ihn morgens nach dem Aufstehen in seine Box. Dort überträgt er ihre Temperaturdaten an die zugehörige App. Jetzt fehlt nur noch ihre Zervixschleimbeobachtung und schon könnt Ihr ihren Fruchtbarkeitsstatus einsehen – Ihr wisst somit jeden Tag, wann Deine Partnerin fruchtbar ist. Die Anwendung mit trackle ist nicht nur super einfach, sondern auch mit wenig Zeit- und Lernaufwand verbunden. Die Regeln der STM werden nämlich stets korrekt angewendet, sodass kein tägliches Eintragen in ein Zyklusblatt, kein manuelles Auswerten und auch keine externe NFP-Beratung notwendig ist, um die STM korrekt anwenden zu können. Dennoch ist es sinnvoll, sich mit den Grundkenntnissen des weiblichen Zyklus und der Methode vertraut zu machen, um zu verstehen, warum natürliche Verhütung auf diese Art und Weise wirklich sicher ist. Unser kostenfreies Webinar kann Dir dabei helfen: Hier bekommt Ihr geballtes Wissen zum Thema Zyklus, der symptothermalen Methode und trackle – sehr einfach und anschaulich erklärt.

Bei weiteren Fragen zu unserem Produkt, zur Sicherheit oder Auswertung zögere bitte nicht, unseren Support zu kontaktieren. Wir helfen Dir gerne weiter und setzen gern bei Deinem Wissensstand an. Am besten erreichst Du uns per Mail unter info@trackle.de.

Quellen

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