Pearl-Index: Stärken und Schwächen
Der Pearl-Index ist ein guter und einfach berechenbarer Orientierungspunkt für alle, die bei der Wahl Ihrer Verhütungsmittel lieber auf Nummer Sicher gehen wollen und denen ein Vergleich mithilfe dieser Referenzgröße erleichtert werden kann.
Dennoch ist es sehr wichtig, dass die Effektivität eines Verhütungsmittels immer von der richtigen Anwendung abhängig ist. Der Pearl-Index (PI) hat leider auch ein paar Schwächen, die wir im Folgenden einmal für Dich aufzählen werden.
Der PI berücksichtigt nicht die im Laufe der Zeit steigende Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden.Zudem haben einige Frauen häufiger Geschlechtsverkehr als wiederum andere.Auch Krankheiten wie bspw. eine Magen-Darmerkrankung können die Wirksamkeit von Hormonellen Verhütungsmitteln mindern.
Hinzu kommt die bereits erwähnte Problematik in der Anwendung unterschiedlicher Verhütungsmittel (Link auf Kategorieseite Verhütung). Während einige sehr einfach anzuwenden sind, wird es bei anderen um einiges komplexer.
Um dieser Problematik entgegenzuwirken, wurde die „Life Table Analysis“ entworfen. Hierbei werden nicht nur die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs und individuelle Anwendungsfehler berücksichtigt, es wird zusätzlich eine Angabe über die Frauen gemacht, die nicht schwanger geworden sind. Dadurch wird ermöglicht einen Prozentsatz geschützter Frauen für einzelne Monate anzugeben.
Der Pearl-Index sollte vor allem der Orientierung dienen. Er gibt zudem keine Auskunft über das Risiko sich mit Sexualkrankheiten zu infizieren. Je nach Lebenslage und individuellen Faktoren ist es wichtig das Gespräch mit Deinem Frauenarzt zu suchen.
Pearl-Index bei hormonellen Methoden
Bei hormonellen Methoden zur Empfängnisverhütung wie bspw. der Pille oder dem Hormonpflaster ist zuallererst zu beachten, dass es sich nicht um eine Barriere-Methode handelt. So gewährleisten hormonelle Methoden keinen Schutz vor Sexualkrankheiten wie bspw. Herpes Genitalis, Chlamydien oder HIV.
Die am häufigsten verwendete Verhütungsmethode für Frauen ist die Pille. Etwa 31 % der Frauen nehmen diese ein und schwören auf ihre Wirksamkeit. Der Pearl-Index der Pille liegt in den meisten Fällen bei einem Wert zwischen 0,1 und 0,9. Das macht sie auch zu einem der – laut PI – sichersten Verhütungsmethoden.
Diese Sicherheit hat allerdings auch einen hohen Preis, denn die Liste der Nebenwirkungen ist gefühlt endlos. Gewichtszunahme, hormonell bedingte Stimmungsänderungen, Spannungsgefühl in der Brust, Kopfschmerzen oder Übelkeit sind nur einige der vielen möglichen Nebenwirkungen.
Alternativen zum Pearl-Index
Eines ist klar: Der Pearl-Index kann uns gut bei der Entscheidung unterstützen, wie wir verhüten. Jedoch ist er auch anfällig für Störungen, die das Ergebnis beeinflussen. Vergesslichkeit, Krankheiten oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten können viele Methoden zur Empfängnisverhütung beeinflussen und somit ihre Wirksamkeit beeinträchtigen.
Aus diesem Grund lässt sich der Pearl-Index zusätzlich durch zwei Größen ergänzen und sicherer machen. So kann man bei der Untersuchung der ungewollten Schwangerschaften bei 100 Frauen in einem Zeitraum von zwölf Monaten den Pearl-Index aufteilen: Anwendungssicherheit (praktischer PI) und Methodensicherheit (theoretischer PI).
Die Anwendungssicherheit gibt Auskunft über eine typische und alltagsähnliche Nutzung eines Verhütungsmittels. So werden Faktoren wie das Vergessen der Einnahme, Magen-Darmerkrankungen oder auch Fehler in der Anwendung berücksichtigt.
Demgegenüber steht die Methodensicherheit. Sie geht von einer vollkommen richtigen Benutzung der Verhütungsmethode aus und zeigt einen Wert, der eher theoretisch die Sicherheit einer Verhütungsmethode angibt.
Betrachtet man diese beiden Werte nun in einem gemeinsamen Kontext, lässt sich daraus schließen: Je näher Methoden- und Anwendungssicherheit beieinander liegen, desto genauer ist der Pearl-Index. Je tiefer der Pearl-Index liegt, umso sicherer ist die Verhütungsmethode.
Pearl-Index bei natürlichen Methoden
Die Natürliche Familienplanung (NFP) möchte ohne das Beifügen von Hormonen oder chemischen Mitteln auskommen. Leider wird bei der natürlichen Empfängnisverhütung noch häufig davon ausgegangen, dass diese überaus aufwendig und unsicher sind oder sogar ein operativer Eingriff notwendig ist. Diese Annahmen sind jedoch falsch.
Die sicherste Methode in der natürlichen Empfängnisverhütung ist die symptothermale Methode, nach der auch der trackle Verhütungscomputer auswertet. Sie hat bei sogenanntem perfect use, also kein vaginaler Verkehr während der fruchtbaren Zeit, einen Pearl-Index von 0,4 in der Methodensicherheit und zählt damit zu den hochsicheren Familienplanungsmethoden.
In der Anwendungssicherheit, auch "typical use" genannt, bei der auch die nicht korrekten Anwendungen der Methode mit eingerechnet werden, kommt die symptothermale Methode auf einen Pearl-Index von 1,8.
Die symptothermale Methode kann Dein fruchtbares Zeitfenster bestimmen, indem sie auf die Veränderung der Basaltemperatur und des Zervixschleims achtet. trackle vereinfacht diese Methode, merzt ihre Fehleranfälligkeiten aus und macht sie digitaler. trackle wird über Nacht getragen, während Du schläfst, und zeichnet die ganze Nacht über Deine Körperkerntemperatur auf. Wenn Du am nächsten Morgen aufwachst, sendet trackle von seiner Station aus die Temperaturdaten an Deine App. Für die Auswertung benötigt trackle dann nur noch Deine Angaben zum Zervixschleim. Fertig! So macht das Anwenden der symptothermalen Methode Spaß und ist sicher.