Wie funktioniert die symptothermale Auswertung durch trackle?
Der trackle Zykluscomputer identifiziert die fruchtbaren Tage in Deinem Zyklus durch symptothermale Auswertung. Was ist das und wie funktioniert die symptothermale Auswertung genau?
Bei der symptothermalen Methode (STM) beobachtet man Fruchtbarkeitsindikatoren wie Körperkerntemperatur und Zervixschleim und wertet diese anhand festgelegter Berechnungsregeln aus. Diese Auswertung zeigt Dir, ob im Zyklus bereits ein Eisprung stattgefunden hat oder nicht. Auf dieser Grundlage kannst Du anschließend sicher verhüten oder Deinen Kinderwunsch erfüllen.
Die Berechnungsregeln der symptothermalen Methode, mit welchen trackle die Auswertung Deiner Angaben vornimmt, wurden durch viele, langjährige Studien erforscht und festgelegt (vgl. Studien von Freundl G, Frank-Hermann P, Gnoth C et al.).
Diese Regeln sind komplex, werden traditionell von der Nutzerin erlernt und manuell auf einem Zyklusblatt täglich selbst ausgewertet.
Der trackle Zykluscomputer digitalisiert diese Regeln und hilft Dir dabei, sie sicher und einfach anzuwenden: Anhand Deiner individuellen Fruchtbarkeitsindikatoren (Körperkerntemperatur & Zervixschleimqualität) berechnet trackle nach den Regeln der symptothermalen Methode täglich neu Deine Fruchtbarkeit.
So werden Fehler in der symptothermalen Auswertung vermieden und die Anwendungssicherheit dieser Verhütungsmethode erhöht.
Du willst mehr über die symptothermale Auswertung wissen? Auf dieser Seite erklären wir Dir ausführlich das Regelwerk der symptothermalen Methode.
Hinweis: Für die sichere Nutzung von trackle ist es nicht notwendig, alle Regeln der symptothermalen Auswertung manuell anwenden zu können. Wichtig ist hier vor allem, dass Du Dich an die Gebrauchsanweisung von trackle hältst, um eine korrekte Nutzung zu gewährleisten. Dazu gehört vor allem die korrekte Beobachtung und Eintragung Deiner Angaben in die App.
Wenn Du Fragen zur Nutzung hast oder Hilfe benötigst, kannst Du Dich jederzeit an unseren Support wenden unter info@trackle.de. Weiterhin findest Du umfangreiche Wissensangebote zur Anwendung, Beobachtung und Auswertung auf unserer Website und unserem YouTube-Kanal.
Für umfassendes Methodenwissen empfehlen wir außerdem das Buch: „Natürlich und sicher – Das Praxisbuch: Familienplanung mit Sensiplan“.
Physiologische Grundlagen der symptothermalen Auswertung
Jeder Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Menstruation und läuft in zwei Phasen ab: Die erste Phase beginnt mit der Menstruation und endet mit dem Eisprung. Mit dem Eisprung beginnt die zweite Phase des Zyklus und endet mit der Menstruation, die den Beginn des nächsten Zyklus markiert.
In jedem Zyklus beträgt die fruchtbare Phase maximal sieben Tage. Diese sieben Tage beinhalten sowohl den Eisprung selbst, bei dem die Eizelle ca. 12-18 Stunden lang befruchtet werden kann, als auch bis zu fünf Tage vorangegangene Tage, denn Spermien können bis zu fünf Tage im weiblichen Körper überleben. Das bedeutet: ungeschützter Geschlechtsverkehr bis vier Tage vor dem Tag des Eisprungs, am Tag des Eisprungs selbst und bis ca. zwei Tage nach dem Eisprung kann zu einer Schwangerschaft führen, was also insgesamt rund sieben Tage pro Zyklus ausmacht.
Der Eisprung findet aber keineswegs immer am gleichen Zyklustag statt, sondern mal früher und mal später. Um die fruchtbaren Tage so genau wie möglich zu bestimmen, muss also der Zeitpunkt des Eisprungs festgestellt werden.
Um den Eisprung herum lassen sich Veränderungen von zwei Körperzeichen beobachten: Die Veränderung des Zervixschleims und die Veränderung der Körperkerntemperatur.
Übersicht über die Regeln der symptothermalen Auswertung
trackle wertet die Körperzeichen nach den Regeln der symptothermalen Methode aus. Dabei wird zunächst einmal davon ausgegangen, dass jeder Tag als potentiell fruchtbar anzusehen ist – es sei denn, ein Tag darf nach den Regeln der STM als unfruchtbar freigegeben werden.
Die Auswertung der unfruchtbaren Phase vor und nach dem Eisprung basieren auf jeweils unterschiedlichen Regeln, die nachstehend erklärt werden.
Regeln für die Bestimmung der unfruchtbaren Phase nach dem Eisprung
Nach den Regeln der symptothermalen Methode hat der Eisprung dann stattgefunden, wenn diese beiden Bedingungen erfüllt sind:
1. Ein Zervixschleim-Höhepunkt hat stattgefunden
Das bedeutet, dass auf die höchste von Dir beobachtete Zervixschleim-Qualität drei Tage mit eindeutig niedrigerer Qualität folgen. Dafür muss der Zervixschleim täglich mehrfach beobachtet und in die App eingetragen werden.
Die höchste Qualität muss dabei nicht immer S+ sein: Auch Zervixschleim der Qualität S oder f können hier den Höhepunkt darstellen, wenn darauf drei Tage mit niedrigerer Qualität beobachtet werden.
Die Klassifizierung der Zervixschleimqualität erfolgt nach folgender Einteilung:
- t: niedrigste Klassifizierung der Zervixschleimbeobachtung wird ausgewählt wenn:
Empfinden:
trocken, trockenes raues, juckendes, unangenehmes Gefühl UNDAussehen:
nichts gesehen, kein Zervixschleim am Scheideneingang - ∅ wird ausgewählt wenn:
Empfinden:
nichts gefühlt, keine Feuchtigkeit, keine Empfindung am Scheideneingang UNDAussehen:
nichts gesehen, kein Zervixschleim am Scheideneingang - f wird ausgewählt wenn:
Empfinden:
feucht ABERAussehen:
nichts gesehen, kein Zervixschleim am Scheideneingang - S wird ausgewählt wenn:
Empfinden:
feucht oder nichts gefühlt UNDAussehen:
dicklich, weißlich, trüb, cremig, klumpig, gelblich, klebrig, milchig, nicht ziehbar oder zäh - S+ hier gibt es zwei Möglichkeiten:
Möglichkeit 1:
Empfinden:
feucht oder nichts gefühlt UNDAussehen:
glasig, glasklar, glasig durchscheinend, wie rohes Eiweiß (glasig mit weißen Fäden durchsetzt), dehnbar oder spinnbar, fadenziehend, flüssig, so dünnflüssig, dass er “wegrinnt wie Wasser”, rötlich, rotbraun, gelblich-rötlichMöglichkeit 2:
Empfinden:
feucht, nass, schlüpfrig, rutschig, glitschig, wie eingeölt, glatt UND / ODERAussehen:
glasig, glasklar, glasig durchscheinend, wie rohes Eiweiß (glasig mit weißen Fäden durchsetzt), dehnbar oder spinnbar, fadenziehend, flüssig, so dünnflüssig, dass er “wegrinnt wie Wasser”, rötlich, rotbraun, gelblich-rötlich
2. Ein Temperaturanstieg hat stattgefunden
Nach dem Eisprung steigt Deine Körperkerntemperatur um ca. 0,2°C an – dann spricht man von einer Temperaturhochlage:
Grundregel Temperaturhochlage
Ein Temperaturanstieg hat dann stattgefunden, wenn drei aufeinanderfolgende Messwerte höher sind als sechs vorangegangene Messwerte (siehe gestrichelte Hilfslinie). Dabei muss die dritte höhere Messung mindestens um 0,2 Grad höher sein als die höchste Messung der sechs vorangegangenen niedrigeren Werte.
Ausnahmeregel 1
Ist der dritte Temperaturwert nicht um mindestens 0,2 Grad höher, muss ein vierter Wert abgewartet werden. Dieser muss zwar ebenfalls höher sein als die 6 vorangegangenen, niedrigeren Werte, aber nicht mehr um mindestens 0,2 Grad.
Ausnahmeregel 2
Wenn nach der ersten höheren Messung die Temperatur an einem Tag auf oder unter den Wert des höchsten der sechs vorangegangenen Werte fällt, muss ebenfalls ein weiterer Tag abgewartet werden. Wenn an diesem vierten Tag die Temperatur dann um mindestens 0,2°C über dem Wert des höchsten der sechs vorangegangenen Werte liegt, gilt die Temperaturauswertung als abgeschlossen.
Die Ausnahmeregeln 1 und 2 dürfen nicht kombiniert werden.
Freigabe nach Abschluss von Zervixschleim-Auswertung und Temperaturauswertung
An dem Abend des jeweils letzten Tages, an dem beide Auswertungen abgeschlossen werden konnten, darf Unfruchtbarkeit für die Zyklusphase nach dem Eisprung angenommen werden.
In der trackle App geschieht dies um 19 Uhr UTC+1.
Regeln für die Bestimmung der unfruchtbaren Phase vor dem Eisprung
Für die erste Zyklusphase erfolgt die Bestimmung der unfruchtbaren Zeit nach der 5-Tage-Regel und der Minus-8-Regel.
Die 5-Tage-Regel besagt, dass die ersten fünf Tage des Zyklus als unfruchtbar angenommen werden können, sofern nicht durch die Minus-8-Regel etwas anderes bestimmt wird.
Die Minus-8-Regel besagt, dass der Zyklustag mit der frühesten, ersten höheren Messung minus 8 die Anzahl der unfruchtbaren Tage der ersten Zyklusphase ergibt. Wenn nach dieser Regel weniger als 5 Tage herauskommen, muss die Regel sofort angewendet werden. Wenn nach dieser Regel mehr als 5 Tage herauskommen, darf die Regel erst dann angewendet werden, wenn bei der Nutzerin mindestens 12 vorangegangene Temperaturhochlagen nachgewiesen wurden.
Störfaktoren
Störfaktoren können einen Anstieg der Basaltemperatur bewirken, ohne, dass der Eisprung schon stattgefunden hat. Ganz wichtig: Jede von uns ist anders und reagiert auch unterschiedlich auf Stress etc. Du erkennst einen “gestörten“ Temperaturwert daran, dass plötzlich Deine Temperatur für einen oder zwei Tage ansteigt und dann wieder abfällt.
Häufige Störfaktoren, die bei vielen Frauen die Basaltemperatur beeinflussen, sind:
- Drogenkonsum
- ungewohnter Alkoholgenuss
- kurze/gestörte Nachtruhe
- Stress
- Zeitumstellung
- Erkältung oder Erkrankung, uvm.
Das Eintragen eines Störfaktors in die App bewirkt, dass dieser Temperaturwert ausgeklammert und nicht in die Auswertung des Zyklus einbezogen wird. Wenn also ein Störungsgrund vorliegt und der Temperaturwert einen außergewöhnlichen Anstieg anzeigt, muss für die korrekte Auswertung ein Störfaktor in der App ausgewählt werden.
Wenn ein Störungsgrund keine Auswirkung auf die Temperatur hat, wird kein Störfaktor in der App ausgewählt.
Weitere Infos zu Störfaktoren findest du hier.
Spezifische Anzeigen bei trackle
Fruchtbarkeitsstatus auf dem türkisen Tab (Startbildschirm)
trackle aktualisiert jeden Tag die Auswertung Deiner Fruchtbarkeit, ganz gleich, ob neue Temperaturen oder neue Beobachtungen dazugekommen sind oder nicht.
Warum das so ist? Das System aktualisiert jeden Tag Deine Auswertungen, auch wenn gar keine neuen Eingaben gemacht wurden, weil allein das Verstreichen von Zeit ohne neue Beobachtungen Änderungen bewirkt. Wenn Dir beispielsweise gestern noch angezeigt wurde, dass für morgen ein Eisprung prognostiziert wurde, wird diese Prognose heute nicht mehr aufrecht erhalten – entweder der Eisprung konnte bestätigt werden, dann wird er angezeigt, oder die Prognose konnte nicht bestätigt werden, dann wird weiterhin Fruchtbarkeit angezeigt.
Dabei wirkt sich jede Eingabe zu Blutungen, Zervixschleim und Störungen und jede Übertragung von Temperaturen sofort auf die Auswertung aus. Deswegen muss die Nutzerin auch jeden Tag auf dem türkisen Tab ihren tagesaktuellen Fruchtbarkeitsstatus kontrollieren: Nur die dort angezeigte Angabe berücksichtigt alle vorliegenden Daten und ermittelt die aktuelle Fruchtbarkeit.
Rückwirkende Ermittlung des Eisprungs im Kalender
Wenn die Auswertung des Zervixschleim-Höhepunkts und der Temperaturhochlage abgeschlossen sind und die übrigen Tage des Zyklus als unfruchtbar freigegeben wurden, zeigt trackle rückwirkend an, welche Tage nun tatsächlich fruchtbar waren und an welchem Tag der Eisprung mit der höchsten Wahrscheinlichkeit tatsächlich stattgefunden hat.
Prognosen
Im Kalender wird einige Tage im voraus eine ungefähre Prognose angezeigt, wann möglicherweise der nächste Eisprung einsetzen könnte und wann möglicherweise die nächste Menstruation einsetzen könnte. Diese Prognosen dienen nur der ganz groben Orientierung der Nutzerin und dürfen ausdrücklich nicht für Verhütungszwecke herangezogen werden. Für die Entscheidung, ob bei der Anwendung zur Verhütung heute ungeschützter Sex möglich ist, ohne schwanger zu werden, muss immer tagesaktuell die Anzeige auf dem türkisen Tab kontrolliert werden.