Vaginaler Ausfluss

Ausfluss ist ein ganz normaler und gesunder Bestandteil der Körperfunktionen bei Frauen und Menschen mit einem Zyklus – doch viele empfinden ihn als unangenehm und schämen sich dafür. Trotz der natürlichen Rolle, die Ausfluss bei der Selbstreinigung und dem Schutz der Vagina spielt, herrscht oft Unsicherheit und Unkenntnis darüber. Unser Ziel ist es, das Tabu rund um das Thema Ausfluss zu brechen und aufzuklären, warum Ausfluss für unseren Körper wichtig und gesund ist. Entdecke mit uns, was Ausfluss überhaupt ist und warum er nichts ist, wofür man sich schämen muss, sondern ein Zeichen für eine funktionierende, gesunde Vagina.

Was ist Ausfluss?

Ausfluss ist die natürliche Schleimabsonderung aus der Vagina und stellt einen wesentlichen Teil des Selbstreinigungsprozesses des weiblichen Körpers dar. Dieser Schleim kann auf Deiner Unterwäsche oder Toilettenpapier sichtbar werden und gelegentlich spürbar sein.

Gesunder Ausfluss entsteht durch Milchsäurebakterien, welche in der Vagina vorhanden sind und abgestorbene Zellen der Schleimhaut abbauen. Dies hilft dabei, das natürliche, leicht saure Vaginalmilieu aufrechtzuerhalten, das einen pH-Wert von 3,8 bis 4,5 hat. Das saure Milieu bietet einen Schutz vor Bakterien, Viren und anderen Krankheitserregern.

Ein gesunder Ausfluss ist keineswegs ein Anzeichen für eine Infektion. Er ist normalerweise geruchsneutral und kann verschiedene Farben aufweisen: Von weiß über leicht gelblich bis hin zu durchsichtig oder glasig. Außerdem sollte er keine Beschwerden wie Jucken oder Brennen verursachen. Sollten sich jedoch negative Veränderungen bei Deinem Ausfluss zeigen, könnte es sich hierbei durchaus um eine Infektion handeln und es ist ratsam, die Ursache ärztlich abklären zu lassen – je früher die Ursache erkannt wird, desto schneller kann Dir geholfen werden.

Die Menge und Beschaffenheit des Ausflusses verändern sich im Verlauf des Menstruationszyklus: An manchen Tagen kann er feuchter, flüssiger und stärker ausgeprägt sein, während er an anderen Tagen weniger vorhanden, trockener oder klumpiger sein kann. Diese Art von Ausfluss wird auch als Zervixschleim bezeichnet – lies weiter, um mehr darüber zu erfahren!

Welche Arten von Ausfluss gibt es?

Der Zervixschleim

Als Zervixschleim bezeichnet man eine Art von Ausfluss, die sich zyklisch verändert. Er wird in Drüsen Gebärmutterhals gebildet. Der Gebärmutterhals ist das untere Drittel Deines Uterus und wird auch “Zervix” genannt – daher auch der Name.

Der Zervixschleim ist abhängig vom Hormon Östrogen und verändert sich je nach Zyklusphase in seiner Menge und Beschaffenheit:

In der fruchtbaren Phase wird er klarer, glasiger oder durchsichtiger. Manchmal hat er einen leichten Gelbstich oder enthält weiße Schlieren, er ist dehnbar und fühlt sich glitschig und schlüpfrig an. Spermien fühlen sich hier besonders wohl. Außerdem erfüllt er die folgenden Aufgaben:

  • Transportmittel für Spermien
  • Neutralisator des sauren Vaginalmilieus
  • Nahrung für Spermien
  • Filter für unzugängliche Spermien

In der unfruchtbaren Phase wird er trüber und klumpiger oder stellt sich vollständig ein. Es kann sich auch so anfühlen, als ob Dein Vaginaeingang komplett trocken ist. Außerdem erfüllt er die folgenden Aufgaben:

  • Schutz vor Krankheitserregern
  • Barriere für Spermien

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Der Erregungsschleim

Beim Erregungsschleim handelt es sich um eine Art des Ausflusses, der in den sogenannten Bartholin-Drüsen entsteht, wenn Du erregt bist – also nicht nur bei Verkehr oder Masturbation. Er wird auch Lubrikation genannt und ist das natürliche Gleitmittel Deines Körpers.

Ausfluss = feuchtes Höschen?

Von wegen – der reguläre Ausfluss hat übrigens nichts mit Erregungsschleim zu tun, auch wenn dieser Mythos sich hartnäckig hält. Die bereits genannte Entstehung von Ausfluss ist völlig unabhängig von sexueller Erregung, was man auch an ihren unterschiedlichen Produktionsstätten sehen kann. Menschen mit einem Zyklus sind also nicht immer “feucht”, nur wenn Ausfluss zu sehen oder zu spüren ist.

Ausfluss in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft ist ein vermehrter vaginaler Ausfluss oft ein erstes Anzeichen. Dieser Ausfluss entsteht durch die gesteigerte Produktion des Hormons Östrogen, welches die Durchblutung der Vaginalschleimhaut erhöht und zu mehr Sekretbildung führt. Der Ausfluss ist in der Regel dünnflüssig, klar bis weiß und geruchlos. Er hilft, die Vagina zu reinigen und vor Infektionen zu schützen, da die Milchsäurebakterien das Wachstum schädlicher Bakterien hemmen.

Sollte der Ausfluss jedoch eine ungewöhnliche Farbe (gelb-grünlich, grün, braun oder grau) annehmen, unangenehm riechen oder von Juckreiz und Schmerzen begleitet werden, könnte eine Infektion vorliegen, die ärztlich behandelt werden muss. Solche Infektionen, wie die bakterielle Vaginose, können zu Komplikationen wie vorzeitigen Wehen oder Frühgeburten führen.

Zusammenfassend ist Ausfluss also ein wesentlicher Aspekt der vaginalen Gesundheit, der oft missverstanden wird. Indem wir mehr darüber erfahren und offen darüber sprechen, können wir die natürliche Funktion des Körpers besser verstehen und die damit verbundenen Schamgefühle abbauen. Es ist wichtig, Ausfluss als Zeichen für eine gesunde und gut funktionierende Vagina zu erkennen und ihm die Aufmerksamkeit zu schenken, die er verdient – ohne Vorurteile und mit einem klaren Bewusstsein für seine Bedeutung.

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Quellen

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